Die Debatte über das Ende der Wehrpflicht
facht zwar immer mal wieder auf
aber bis heute ist doch breiter Konsens geblieben
an der Wehrpflicht festzuhalten.
(SPD, CDU und FDP sind dafür,
nur die GRÜNEN wollen eine Berufsarmee)

Nach Hegel aber käme ein allgemeiner Wehrdienst
nur einem neuen, unentwickelten Staate zu:

 
" Daß die bewaffnete Macht des Staats, ein stehendes Heer,
und die Bestimmung für das besondere Geschäft seiner Verteidigung
zu einem Stande [Berufsarmee] wird, ist dieselbe
Notwendigkeit,
durch welche die anderen besonderen Momente,
Interessen und Geschäfte zu einer Ehe,
zu Gewerbs-, Staats-, Geschäfts- usf. Ständen werden."
(PR §326 Anm. )
 

“Wo bürgerliche Gesellschaft und damit Staat vorhanden ist,
treten die Stände in ihrem Unterschiede ein;
denn die allgemeine Substanz als lebendig existiert nur,
insofern sie sich organisch besondert ;..”
(Enz. Anm. §527)

  Zwar gibt es auch eine allgemeine Wehrpflicht
aber diese gilt nur für den Verteidigungsfall.

  " Indem die Aufopferung für die Individualität des Staates
das substantielle Verhältnis aller und hiermit
allgemeine Pflicht ist,
so wird es zugleich, als die eine Seite der Idealität
gegen die Realität des besonderen Bestehens,
selbst zu einem
besonderen Verhältnis und ihm ein eigener Stand, der Stand der Tapferkeit , gewidmet." (PR § 325)

So, wie es eine allgemeine Pflicht gibt erste Hilfe zu leistenund zugleich sich besondere Rettungsdienste gebildet haben.

*
“* Zwiste der Staaten miteinander
können irgendeine besondere Seite ihres Verhältnisses zum Gegenstand haben;
für diese Zwiste hat auch der besondere,
der Verteidigung des Staates gewidmete Teil seine Hauptbestimmung.
 
Insofern aber der Staat als solcher, seine
Selbständigkeit, inGefahr kommt ,
so ruft die Pflicht alle seine Bürger zu seiner Verteidigung auf
.” (PR § 326)
 

  Also das schweizer Modell (Grundausbildung) ist mit Hegel zu rechtfertigen,
nicht aber ein allgemeiner (für ca. 30% der Bevölkerung!) Wehr dienst.