[Der Philosophie überhaupt wird häufig der Vorwurf gemacht] daß die Ideen, Ideale weiter nichts als Chimären und die Philosophie ein System von solchen Hirngespinsten sei, und umgekehrt, daß die Ideen und Ideale etwas viel zu Vortreffliches seien, um Wirklichkeit zu haben, oder ebenso etwas zu Ohnmächtiges, um sich solche zu verschaffen. Enz § 6 Anm

[Aber Hegels Philosophie ist keine Utopie, die nur leere Ideen produziert, die nur sein sollen, mit der Wirklichkeit aber nichts zu tun haben]

Wie der Empirismus, erkennt auch die [wahre] Philosophie nur das, wasist;

sie weiß nicht solches, was nur sein soll und somit nicht da ist. Es liegt im Empirismus dies große Prinzip, daß, was wahr ist, in der Wirklichkeit sein und für die Wahrnehmung da sein muss.

Dies Prinzip ist dem Sollen entgegengesetzt, womit die Reflexion sich aufbläht und gegen die Wirklichkeit und Gegenwart mit einem Jenseits verächtlich tut, welches nur in dem subjektiven Verstande seinen Sitz und Dasein haben soll.

Ja, diese Übereinstimmung [mit der Erfahrung] kann für einen wenigstens äußeren Prüfstein der Wahrheit einer Philosophie angesehen werden, so wie es für den höchsten Endzweck der Wissenschaft anzusehen ist, durch die Erkenntnis dieser Übereinstimmung die Versöhnung der selbstbewußten Vernunft mit der seienden Vernunft, mit der Wirklichkeit hervorzubringen. Enz §6

siehe auch: Aristoteles ist kein Empiriker !